Über uns

Vita Ellen Heuser, Geschäftsführung

Der Virus der Hotellerie hat mich bereits im Alter von zehn Jahren infiziert. Mein Vater – damals von einem deutschen Technologiekonzern in den Nahen Osten versetzt – packte Kind und Kegel und katapultierte uns in eine völlig fremde Welt. Ich erinnere mich, dass ich auf unseren Reisen durch den Iran und Afghanistan in den prächtigen Hotels mit großen Kinderaugen alles bestaunte: die bunten Fliesen, die farbigen Mosaikböden, das Spiel der Lichter in den Eingangshallen. Die angenehme Kühle in den Innenhöfen, die plätschernden Springbrunnen, die duftenden Granatapfelbäume. Überall wunderbare Eleganz und dazu das geschäftige Treiben beflissener Angestellter um hochherrschaftliche Gäste. Damals beschloss ich, einen Beruf in der Hotellerie zu erlernen.

Zurück in Deutschland absolvierte ich eine harte Lehre und hielt schließlich nach zweieinhalb Jahren mein Zeugnis als Hotel-Fachfrau in Händen. In Fünf-Sterne-Häusern in St. Moritz und Lugano lernte ich, was ich schon ahnte: dass es immer noch besser geht und dass gut nicht gut genug ist. Dann zog es mich weiter nach Italien, wo ich als Chef de Rang und als Rezeptionistin arbeitete.

Die wohl aufregendsten und anspruchsvollsten Berufsjahre erlebte ich in der Türkei. In der gerade erst eröffneten Anlage hatte der verantwortliche FO Manager aufgegeben und war überstürzt abgereist. Ich übernahm die Rezeption und ein volles Haus mit 600 Gästen.
Mein größter Erfahrungsschatz aus dieser Zeit: Wer will der kann! Und wer als Führungskraft seine Mitarbeiter wertschätzt, auf Augenhöhe arbeitet und jeden einzelnen persönlich einbindet, der bildet ein Team um sich, das mit ihm durchs Feuer geht.

Eröffnungen wurden mein Steckenpferd: Als FO Manager stemmte ich Pre-Openings mit bis 850 Betten in Manavgat, Fethiye, Djerba und Klosters und wickelte Computerumstellungen im Senegal und in Tunesien ab.

Ausgerüstet mit diesen Erfahrungen wechselte ich vom operativen Bereich zum Corporate Executive Front-Office Manager und durfte meine entwickelten Standards an den anderen Rezeptionen der Kette einführen.

Während all dieser Einsätze ist es mir immer gelungen, Mitarbeiter verschiedener Nationalitäten, Kulturen, Religionen und Mentalitäten zu einem selbstständig arbeitenden Team zusammen zu führen. Übrigens mit den immer gleichen Schwierigkeiten, mit denen sich eine Frau als Führungskraft in muslimisch geprägten Ländern konfrontiert sieht.

Danach verlagerte sich mein Hauptaugenmerk zeitweise. Bei Fidelio, dem Bentley der Hotel Software Firmen, durfte ich sezieren, was mich schon lange gereizt hatte, nämlich das Herz der Hotel EDV. Die Installationen verlangten Einsätze von Dresden bis Boston.

Heute lebe ich mit meiner Familie vorwiegend in München, den Hotellerie-Virus werde ich hoffentlich nie los. Jedes Mal beim Betreten einer Hotelhalle kitzelt er mich wieder.